Bild von Sportzentrum Oerlikon: ein energietechnisches Leuchtturmprojekt

Sportzentrum Zürich-Oerlikon

Sportzentrum Oerlikon: ein energietechnisches Leuchtturmprojekt

Die Stadt Zürich plant eine neue Sportanlage für den Schwimm-, Eis- und Rasensport in Zürich-Oerlikon. Im Hauptgebäude werden ein erweitertes Hallenbad mit Freibadbereich und zwei ganzjährig nutzbare Kunsteishallen vereint. Gemeinsam mit den Planungspartnern hat Coex ein intelligentes Energiekonzept entwickelt, das neue Massstäbe bei der Abwärmenutzung setzt.

Das geplante kombinierte Sportzentrum soll die beiden heute bestehenden und stark instandsetzungsbedürftigen Sportbauten – Kunsteisbahn Oerlikon und Hallenbad Oerlikon – ersetzen und das aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums in den letzten Jahren stark nachgefragte Angebot an Eis-, Wasser- und Rasensportflächen erweitern. Teil des Projekts sind ebenfalls ein neues Garderobengebäude, sieben Rasensportfelder sowie öffentliche quartiersvernetzende Grünräume mit erweitertem Baumbestand, die die gesamte Sportanlage säumen.

Das neue Hauptgebäude bietet unter einem Dach ein Kombibad u.a. mit einer wettkampftauglichen Schwimmhalle, einem Sprungbecken, neuen Lernschwimmbecken für den Schulschwimmunterricht, Freizeitbecken und ein Aussenbad in Kombination mit zwei neu ganzjährig nutzbaren Kunsteishallen sowie einem Werkhof für die Pflege der umliegenden Grünräume. Das umfassende Raumprogramm ist in dem kompakten und sehr effizient organisierten Neubau konzentriert. Dieser stellt mehr als die Summe seiner Einzelteile dar, indem er wertvolle bauliche, betriebliche und energetische Synergien ermöglicht.

Eistechnikplaner Matthias Brügger arbeitete in zwölf Teams mit, die am Wettbewerb des Amts für Hochbauten Zürich teilnahmen – so auch im Gewinnerprojekt des Generalplaners Boltshauser GmbH, das sich ganz den Anliegen des klimaschonenden Bauens verschrieben hat. Zusammen mit Fachkoordinator Benjamin Bührer erarbeitete Matthias Brügger ein Konzept, das die Energieströme optimal koordiniert und rezykliert.

Effiziente Energienutzung durch innovative Technik

Das geplante Sportzentrum überzeugt nicht nur durch seine architektonische Gestaltung, sondern auch durch seine innovative und umweltfreundliche Gebäudetechnik. Ein zentrales Element des Energiekonzepts ist die optimale Dimensionierung der aussenliegenden Speichersysteme für die Abwärmeenergie aus der Eis- und Klimakühlung. Diese Abwärme wird für die Entfeuchtung und zur Deckung des Wärmebedarfs des gesamten Sportzentrums verwendet. Dank einer spezifischen Industrie-Kälteanlage für das Sportzentrum Oerlikon kann die Abwärme auf mehrere Temperaturniveaus aufbereitet und effizient genutzt werden. Energieverluste werden durch Energierückgewinnung reduziert. Dank eines geschlossenen Energiekreislaufs bleibt die über eine grosse Photovoltaikanlage und über Fernwärme zugeführte Energie grösstenteils im Gebäude und kann mehrfach genutzt werden.

« Das Bemerkenswerte an diesem Projekt ist, dass bei dieser kombinierten Eis- und Wasserportanlage zwar enorme Energiemengen im Umlauf sind, im Verhältnis aber sehr wenig Energie das System verlässt oder von aussen bezogen werden muss.

Matthias Brügger

Eistechnikplaner

Ankunftsbereich / Bild: studio blomen, Zürich

Blick auf Hauptgebäude / Bild: studio blomen, Zürich

Blick in die Eishalle / Bild: studio blomen, Zürich

Hallenbad mit 50-Meter-Becken / Bild: studio blomen, Zürich

Trägerzylinder – Gestaltungselement und Energiespeicher in einem

In der Architektur von Roger Boltshauser wird Gebäudetechnik bewusst inszeniert. Ein Highlight sind die kräftigen Trägerzylinder, die das Erscheinungsbild des Gebäudes prägen. Sie haben einen Mehrfachnutzen, indem sie als statische Elemente mit Verbindungswegen aufs Dach, aber auch  als thermische Wasserspeicher dienen. Sie speichern Wasser in unterschiedlichen Temperaturen und tragen damit zur thermischen Stabilität der Anlage bei. 

Nachhaltigkeit im Fokus: Abwärmenutzung und Photovoltaik

Die Photovoltaikanlagen auf Dachflächen so gross wie anderthalb Fussballfelder (8'800 m2) decken rund einen Viertel (26 Prozent) des benötigten Strombedarfs, während der Wärmebedarf über Fernwärme abgedeckt wird. Das gesamte Energiekonzept des Sportzentrums ist darauf ausgelegt, Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien sicherzustellen, die CO2-Emissionen im Betrieb zu minimieren und die Anlage möglichst autark zu betreiben. Dank der innovativen Gebäudetechnik kann das Sportzentrum sowohl im Sommer als auch im Winter optimal und energieeffizient genutzt werden. Coex wird das Projekt bis zur Inbetriebnahme 2035 und darüber hinaus begleiten. Wir freuen uns, mit diesem Projekt, Teil dieser bedeutenden Entwicklung für die Stadt Zürich zu sein.


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