Bild von Modernisierung der Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus

Modernisierung der Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus

Das umfassende Neubau- und Sanierungsprojekt umfasst sowohl die Erneuerung der bestehenden Eisanlage als auch die Errichtung einer modernen Infrastruktur. Die Anlage soll künftig den höchsten Minergiestandard P-Eco erfüllen. Ein wichtiges Puzzleteil bildet das Energiekonzept von Coex-Kälteplaner Matthias Brügger.

Auftraggeber

Hochbau Stadt Bern

Projektdauer

2020 – 2030

Neubau Weyermannshaus, Berrel Kräutler Architekten

Eishalle, Berrel Kräutler Architekten

Hallenbad, Berrel Kräutler Architekten

Ende des Lebenszyklus der Infrastruktur

Die Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus in Bern blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1958 wurde sie vom Architekten Hans Beyeler erbaut und 1971 erweitert. Heute umfasst die Anlage ein Freibad, eine Kunsteisbahn, ein Hallenbad und einen Gastronomiebereich. Die Wasser- und Eistechnik wird dabei von einer Zentrale gesteuert und überwacht. Die bestehende Infrastruktur hat das Ende ihres Lebenszyklus erreicht, was zu steigenden Instandhaltungskosten der Anlage führt. Die Stadt Bern entschied sich daher, ein umfassendes Erneuerungsprojekt in Angriff zu nehmen, um das Gebäude zukunftssicher und nachhaltig zu gestalten.

Eine effiziente Kälteerzeugung und Abwärmenutzung

Das Energiekonzept setzt auf eine Kälteanlage mit Direktverdampfung zur Kälteerzeugung. Diese Technik ermöglicht eine hocheffiziente Kühlung der Eisfelder und eine effektive Nutzung der Abwärme für Heizzwecke. Die erzeugte Abwärme wird primär zur Beheizung der Anlage genutzt. Überschüssige Wärme wird entweder an das Aussenbad abgegeben oder über das Grundwassersystem rückgekühlt. Die grösste technische Herausforderung bestand darin, ein Energiekonzept ohne Rückkühler zu entwickeln, obwohl die Grundwassermenge begrenzt ist. Diese Herausforderung wurde durch den Miteinbezug der Aussenbadanlage erfolgreich gemeistert.

Eissportanlage mit Minergie-P-Eco-Standard

Das gesamte Projekt ist nach Minergie-P-Eco-Standard konzipiert, um die höchsten Anforderungen an Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit zu erfüllen. Die Eisfelder sollen während unterschiedlicher Zeiträume im Jahr betrieben werden können (Halle: 10 Monate, Aussenfeld: 5 Monate). Daraus ergibt sich ein spezifischer Energiebedarf, der durch eine Kombination aus direkter Kälteerzeugung und effizienter Abwärmenutzung gedeckt wird. Die geplante Anlage verfügt über optimierte Energieströme und soll komplett fossilfrei betrieben werden. Über den Baukredit für das Projekt hat die Stadtberner Bevölkerung Anfang 2025 abgestimmt und ihn mit über 70% Ja-Stimmen angenommen. Das neue «Weyerli» soll 2030 seinen Betrieb aufnehmen.

Leistungsumfang

  • Erstellung Energiekonzept für die Kälte-, Klima- und Wärmeversorgung
  • Integration der Abwärmenutzung, um die Energieeffizienz zu maximieren
  • Planung der Kälteanlage
  • Durchführung von Variantenstudien zur Optimierung der Energienutzung
  • Zusatzstudie für den Energyhub Ausserholligen
  • Koordination der technischen Schnittstellen zu angrenzenden Fachbereichen
  • Kurzbericht Störfallverordnung (StFV) 
  • Mitarbeit bei der Kostenoptimierung des Projekts
  • Fachliche Unterstützung während des Bewilligungsverfahrens

Resultate

  • Kompletterneuerung der Eisanlage
  • Innovatives Energiekonzept, das die Energieströme optimiert und auf fossile Brennstoffe verzichtet
  • Effiziente Nutzung der Abwärme zur Beheizung der Anlage
  • Minergie-P-Eco-Zertifizierung der geplanten Anlage
  • Hocheffiziente Kühlung der Eisfelder
  • Kälteleistung der Anlage: 1’000 kW
  • Heizleistung der Anlage: 1’300 kW
  • Betriebszeit der Eisfelder:  Eishalle: 10 Monate pro Jahr, Ausseneisfeld: 5 Monate pro Jahr
  • Reduzierter ökologischer Fussabdruck trotz einer Erweiterung des Angebots
  • Langfristige niedrige Betriebskosten 

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