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Ammoniak-Wärmepumpe fürs Anergienetz Friesenberg

Seit 2016 begleitet Anex die Genossenschaft FGZ beim Ausbau ihres eigenen Anergienetzes. Im Rahmen der jüngsten Etappe ersetzte sie eine fossile Heizung durch eine Ammoniak-Wärmepumpe.  

Projektdauer

2021 – 2023

Die Genossenschaft für familienfreundlichen Wohnungsbau umfasst 25 Siedlungen am Fusse des Uetlibergs. Die erste Siedlung wurde 1925 erstellt, 2024 folgt der nächste Neubau. Ein wichtiger Bestandteil der laufenden  Weiterentwicklung ist die Energieversorgung, die Anex seit 15 Jahren begleitet. Das Anergienetz Friesenberg, das die einzelnen Siedlungen versorgt, wird hauptsächlich mit Abwärme aus nahegelegenen Rechenzentren gespeist. Mittels Wärmepumpen werden immer mehr Siedlungen angeschlossen. Seit vergangenem Oktober profitieren 300 weitere Wohnungen von der fossilfreien Wärmeversorgung.

Ersatz einer Gas-/Ölheizkesselanlage durch eine Ammoniak-Wärmepumpe

Die in die Jahre gekommene Gas-/Ölheizkesselanlage an der Arbentalstrasse wurde zu einer modernen Heizzentrale umfunktioniert. Die alte Anlage wurde an das FGZ-eigene Anergienetz angeschlossen und eine neue Ammoniak-Wärmepumpe mit 1.1 MW Wärmeleistung eingesetzt, um mindestens 95% des Heizwärmebedarfs aus dem Anergienetz zu decken. Nur zur Redundanz kommt eine fossile Heizanlage mit 800 kW zum Einsatz. Durch die Optimierung des Wärmeverteilsystems konnte die Heizleistung der neuen Anlage um rund 40% reduziert werden. Die Wärmeverteilung innerhalb der zehn Unterstationen erfolgt über ein Nahwärmenetz mit dezentralen Warmwasserspeichern, welches ganzjährig mit 67°C betrieben wird. Die Unterstationen sind in verschiedenen Hausblöcken verortet und wurden ebenfalls erneuert.

Das natürliche aber nicht ungefährliche Kältemittel Ammoniak

«Das altbewährte Ammoniak gilt als Kältemittel der Zukunft», sagt Dominic Rubli, Kälteplaner und Projektleiter HLKS (heute Mitarbeiter bei Coex Kälteplanung). Allerdings wird er aufgrund seines Gefährdungspotenzials für Mensch und Umwelt noch kaum in Wohngebieten eingesetzt. Dank unserer langjährigen Erfahrung mit Industrieprozessen konnten wir unser Know-how im Umgang mit Ammoniak einbringen. In enger Zusammenarbeit mit den Behörden und den Unternehmern plante Anex eine zukunftsweisende Anlage, die den höchsten Sicherheitsanforderungen entspricht. Eine weitere Herausforderung war der Körper- und Luftschall, der eine Ammoniak-Wärmepumpe generiert. Eine gute Schalldämmung und die detaillierte Planung der Montageabläufe waren unabdinglich. Zurzeit laufen das Monitoring und die Betriebsoptimierung der neuen Anlage, während bereits die nächste Energiezentrale des Anergienetzes Friesenberg in Planung ist.

Leistungsumfang

  • Machbarkeitsstudie Integration Ammoniak-Wärmepumpe in Bestand
  • Abklärung der Sicherheitsvorkehrungen für den Einbau einer Ammoniak-Wärmepumpe in ein Wohnhaus/Wohnquartier
  • Gesamtplanung aller Gewerke, inkl. Bau

Resultate

  • Anlage mit 2-stufiger NH3-Wärmepumpe (1.1 MW) und Öl-Kessel (0.8 MW)
  • Anschluss von 300 Wohnungen ans Anergienetz Friesenberg 
  • Einsparung fossiler Energieträger von ca. 90%
  • Unabhängigkeit von der Gaspreisentwicklung

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