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Am Vierwaldstättersee entsteht ein Seewasser-Wärmeverbund, der die zukünftige Wärmeversorgung der Gemeinde Buochs sicherstellen soll. Die Wärmeerzeugung in der Energiezentrale deckt den Bedarf effizient ab und ermöglicht langfristig die Umstellung auf eine komplett erneuerbare Versorgung.
Die Gemeinde Buochs strebt eine nachhaltige Alternative zur bestehenden, vorwiegend fossilen Wärmeversorgung an. Mit der unmittelbaren Nähe zum Vierwaldstättersee bietet sich die Nutzung von Seewasser als lokale, unabhängige Wärmequelle als ideale Lösung an. Ziel des Projekts ist es, einen Wärmeverbund zu schaffen, der sowohl ökologischen als auch wirtschaftlichen Anforderungen gerecht wird. Anex-Gesamtprojektleiter Matthias Kolb und sein Team wurden mit einem Energiekonzept, sowie mit der Planung der Seewasser- und Energiezentrale beauftragt. Der neue Wärmeverbund soll rund 90% des gesamten Wärmebedarfs der angeschlossenen Gebäude aus erneuerbarer Energie decken. Dies reduziert den CO₂-Ausstoss der Gemeinde erheblich und sorgt für stabile Energiepreise.
Das Herzstück des Projekts bildet die Energiezentrale mit zwei Ammoniak-Wärmepumpen und zwei Gasheizkesseln, welche die Redundanz gewährleisten. Das natürliche Kältemittel Ammoniak überzeugt u.a. durch seine thermodynamischen Eigenschaften. Die bivalente Wärmeerzeugung ermöglicht eine flexible Abdeckung des Wärmebedarfs, wobei die Wärmepumpen den Grundbedarf decken und die Kessel als Redundanz und zur Spitzenlastabdeckung eingesetzt werden. Das System ist so ausgelegt, dass eine zukünftige Umstellung auf eine monovalente Wärmepumpenlösung jederzeit möglich ist. Damit kann die Wärmeversorgung langfristig vollständig auf erneuerbare Energiequellen umgestellt werden. Die geplante Anlage produziert jährlich rund 9 GWh Energie, was eine stabile Versorgung der angeschlossenen Haushalte und Betriebe gewährleistet.
Coex-Mitarbeiter Sandro Caduff betont, dass die Auswahl des optimalen Kältemittels für Wärmepumpen immer eine zentrale Herausforderung darstellt, auch um die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anlage zu maximieren. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Dimensionierung der Komponenten. Die anspruchsvolle Aufgabe bestand darin, die Anlage so zu gestalten, dass sie problemlos an den zukünftigen Energiebedarf angepasst werden kann. Aktuell befindet sich das Projekt in der Ausschreibungsphase, Anfang 2027 soll die Anlage erstmals klimafreundliche Wärme liefern.